Neubau eines Literaturmuseums
Auf historischem Boden und in der Mitte der Stadt entsteht das Neue Buddenbrookhaus als Literaturmuseum und Thomas und Heinrich Mann Zentrum.
Das Haus der Großeltern Thomas und Heinrich Manns ist eine bedeutende Ikone der Weltliteratur. An Palmarum 1942 weitgehend zerstört, entsteht nun hinter der weltbekannten, erhaltenen Fassade und unter Einbeziehung der historischen Substanz ein neuer Ort zur Ehren der großen Söhne der Stadt und ihrer Familie.
Individualität im Kontext
Die Kubatur des neuen Museums lehnt sich an typische Lübecker Kaufmannshäuser an. Die beiden Parzellen werden durch zwei Satteldächer gezeigt, obwohl das Museum beide Parzellen zusammen bespielt.
Das Gebäude ordnet sich damit der Struktur der Stadt unter. Erst die Stadt, dann das Haus. Das Ziegeldach als „fünfte Fassade“ passt den Neubau wieder harmonisch und homogen ins Stadtbild
ein.
Die Ziegelfassade, ein Lübecker Thema, wird hier mit einem individuellen Verband erstellt, der subtil an ein Bücherregal aber auch in Spuren an den ehemaligen Seitenflügel erinnert. Die neue
Fassade erzählt in ihrer Materialsprache auch eine weitere Geschichte: nach dem Provisorium eines Bankgebäudes der Nachkriegszeit und der einzigartigen Geschichte der Hausnummer 6 wird das Museum
nun fest auf den Boden gestellt. Dauerhaft. Und: ein Lübecker Haus.
Im Detail zeigt das Museum seine starke Individualität: zwei „Häuser“ wachsen zu einem monumentalen Körper zusammen und die markante Silhouette wird zur Landmark.
Die weitgehend geschlossenene Fassade deutet die besondere Nutzung an. Wieder kommt die Doppeldeutigkeit zum Vorschein: Ist es ein Haus, oder sind es zwei? Ein Wohnhaus ist es nicht, auch kein
Kaufmannshaus... „Was – ist – das...“ fragt man sich hier. Ein Monument. Im Maßstab der Stadt.
Projektdaten
1. Preis
Offener Wettbewerb
2018
In Ausführung LPH 1-8
TMH Architekten
und Jörn Simonsen
Architektenpartnerschaft
Ausführung in Zusammenarbeit mit HHL Architekten